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Wann zum Chiropraktor?

 

Wenn der Bewegungsapparat – insbesondere die Wirbelsäule – Beschwerden und Schmerzen bereiten, ist der Chiropraktor der erste Gesprächspartner und Ratgeber:

Diagnose, Behandlung und Vorbeugung von Funktionsstörungen des Bewegungsapparates und von Beschwerden, die davon ausgehen, sind sein Einsatzbereich.

Der Chiropraktor diagnostiziert und behandelt Störungen der Statik (Körperhaltung) und der Dynamik (Bewegungsablauf) des Bewegungsapparates, insbesondere der Wirbelsäule, und Beschwerden, die davon ausgehen.

Zu solchen Störungen kommt es nach Fehlbelastungen der Muskeln, Sehnen und Gelenke, z.Bsp nach Unfällen und Krankheiten.

  • Arthrose
  • Ausstrahlungsschmerzen in Armen und Beinen
  • Bandscheiben
  • Beinlängendifferenzen
  • Blockierungen von Wirbel-, Ellbogen-, Fuss-, Hand-, Hüft-, Kiefer-, Rippen- und Schultergelenken
  • Diskushernie
  • Dreimonatskoliken bei Säuglingen
  • Ellbogenbeschwerden
  • Gelenkversteifungen
  • Golferellbogen
  • Halluxbeschwerden
  • Halskehre
  • Haltungsschäden
  • Handgelenkschmerzen
  • Hexenschuss
  • Hüftgelenkbeschwerden
  • Iliosakralgelenk-Syndrom
  • Ischias
  • Karpaltunnelsyndrom
  • Kniebeschwerden
  • Kopfschmerzen
  • Kreuzschmerzen
  • Menstruationsschmerzen
  • Migräne
  • Muskelschwäche
  • Muskelverspannung
  • Muskelverspannungen und -verhärtung
  • Nackenbeschwerden
  • Pseudoangina pectoris
  • Rheuma
  • Rückenschmerzen
  • Säuglings-Schiefhals
  • Schleudertrauma
  • Schluckbeschwerden
  • Schulterbeschwerden
  • Schwangerschaftsbeschwerden
  • Schwindel, vertebragener
  • Senkfuss
  • Skoliose
  • Tennisellenbogen
  • Tortikollis

Brustschmerzen aus der Wirbelsäule

Nicht jeder Brustschmerz ist eine Herzerkrankung: Blockierungen der Wirbelgelenke im Bereich der Brustwirbelsäule und Blockierungen der Wirbel-Rippengelenke verursachen oft Schmerzen, wie sie in ähnlicher Art auch von Krankheiten an inneren Organen (Herz, Lunge, Magen, Darm, Leber usw.) hervorgerufen werden.

Zum Beispiel können Gelenkblockierungen im Bereiche der Hals- und oberen Brustwirbelsäule und Muskelverspannungen einengende Schmerzen in der Brust auslösen, die eine Herzerkrankung vortäuschen.

Leidet der Patient an Brustschmerzen, werden vorerst   Organerkrankungen ausgeschlossen – oft in enger Zusammenarbeit mit Fachärzten –, die eine andere Behandlung erfordern.

Ein Wirbelgelenk, dessen Funktion nach einer Blockierung gestört ist, kann Schmerzen verursachen, die eine Organerkrankung vortäuschen, oder es kann organisch bedingte Schmerzen verstärken. Andererseits kann eine Organerkrankung Reaktionen in den Gelenken und in den Muskeln der Wirbelsäule hervorrufen, die die Symptome der Organerkrankung verstärken.

Oft werden Brustschmerzen als psychosomatisches Leiden diagnostiziert, ohne dass abgeklärt worden ist, ob Gelenke und Muskeln der Wirbelsäule mit verantwortlich an den Beschwerden sind.

Die moderne neurophysiologische Forschung zeigt, dass zwischen dem zentralem Nervensystem (Gehirn und Rückenmark) und den inneren Organen, der Haut, den Muskeln und den Gelenken komplexe Reflexmechanismen bestehen.

Mit der Behandlung blockierter Wirbelgelenke behebt der Chiropraktor mechanische Störungen an der Wirbelsäule. Das entspannt unter anderem die Muskulatur und kann auch die inneren Organe in einem positiven Sinne beeinflussen.

Oft sind die beschriebenen Schmerzen Folge einer Fehlbelastung oder von langandauernden monotonen Bewegungsabläufen.

Ausreichende und regelmässige Bewegung vermag in vielen Fällen zahlreiche dieser Schmerzen zu lindern, wenn sie von der Wirbelsäule herrühren.

 

Die Bandscheibe (Diskus) ist ein kissenartiges Gebilde zwischen den Wirbeln, das aus einem äusseren Faserring und einem inneren Gallertkern besteht. Seine Aufgabe ist es, die Wirbelsäule beweglich zu erhalten und Stösse zu dämpfen.

Wenn Fehl- und Überbelastungen Risse im Faserring verursachen, verlagert sich die Gallertmasse der Bandscheibe: Sie tritt durch den äusseren Faserring aus (Hernie), kann Entzündungen erzeugen oder auf Nerven und in seltenen Fällen auf das Rückenmark drücken.

Die meisten Diskushernien entstehen in der unteren Lendenwirbelsäule oder in der Halswirbelsäule.

Beschwerden treten plötzlich oder schleichend auf. Typisch sind eine gebeugte Körperhaltung, eingeschränkte Beweglichkeit und Schmerzen im betroffenen Rückenabschnitt. Weitere Symptome sind Schmerzen, Kribbeln und Gefühlsstörungen in den Körperteilen, die vom betroffenen Nerv versorgt werden, Muskelschwäche und in schweren Fällen Blasen- und Mastdarmstörungen.

Mit manuellen, neurologischen und radiologischen Untersuchungen lokalisiert der Chiropraktor das betroffene Wirbelsäulen-Segment und beurteilt die Art und Schwere der Symptome.

Meist lassen sich die Beschwerden der Diskushernie sehr gut chiropraktisch behandeln; nur in den wenigsten Fällen ist eine Operation nötig.

Ziel des Chiropraktors ist es, die Nervenreizung zu beheben, Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit wiederherzustellen. Dazu setzt er verschiedene behutsame und gezielte Techniken ein, die er dem Beschwerdebild individuell anpasst.

Der Patient kann mit einer angepassten Lebensweise viel zur Heilung beitragen; der Chiropraktor zeigt ihm das richtige Verhalten. Oft ist Gymnastik zur weiteren Stabilisierung der Wirbelsäule besonders nützlich.

Wer einige wenige Regeln befolgt, senkt das Risiko, eine Diskushernie zu erleiden.

  • Lasten rückenschonend, nahe am Körper und ohne Beugung der Wirbelsäule heben und tragen, dabei Rotationen und immer den ganzen Körper drehen.
  • Monotone Belastungen und vor allem längeres Sitzen vermeiden.
  • Im Büro sind Pulte und Sitzmöbel mit individuell anpassbaren Funktionen ein Muss. Zur Abwechslung Stehpult einsetzen, Haltung häufig ändern und Pausen für Bewegung nutzen.
  • Regelmässiger Ausdauersport und Krafttraining unter chiropraktischer Anleitung fördern die Bandscheibengenesung und -gesundheit. (Flyer ChiroSuisse)

Unter Ischias versteht man eine Reizung des Nervs, der die Beine versorgt. Hervorgerufen wird die Reizung meist von Bandscheibenverletzungen oder Abnützungen in der Lendenwirbelsäule, die den Austrittskanal des Nervs allmählich einengen und dessen Funktion beeinträchtigen. Oft ist ein Hexenschuss Vorbote eines Ischias.

Typische Ursache von Ischias sind Bandscheibenschäden nach Über- und Fehlbelastungen der Lendenwirbelsäule, nach Fehlhaltungen und Muskelschwächen, selten auch nach Erkrankungen der Knochen, Gefässe und Nerven.

Der Patient leidet an spontan auftretenden Schmerzen im Kreuz und in einem Bein. Häufig sind die Schmerzen begleitet von Reflexausfällen, Empfindungsstörungen und Kraftverlust in Bein oder Fuss. Muskelverspannungen, eine typische Schonhaltung zur Seite oder nach vorne sowie Schmerzen beim Husten, Niesen und Pressen kommen dazu. Häufig schmerzen auch das Bücken und das Aufrichten sowie das Sitzen.

Mit chiropraktischen, orthopädischen, neurologischen und radiologischen Untersuchungen findet der Chiropraktor den Abschnitt der Lendenwirbelsäule, in dem die Beschwerden ihren Ursprung haben. Oft zeigen ihm die Röntgenbilder eine krankhafte Verschmälerung des Bandscheibenzwischenraumes.

Die chiropraktische Behandlung verspricht in akuten wie auch in chronischen Fällen Erfolg. Behandlung und Betreuung sollten so früh wie möglich einsetzen. Extension der Lendenwirbelsäule, Elektrotherapie, zu einem späteren Zeitpunkt Bewegungsbäder und aktive physikalische Therapie können weitere Behandlungsschritte sein.

Jede Über- und Fehlbelastung sollte unbedingt vermieden werden: Oft entlastet das Liegen mit angewinkelten Beinen die gereizte Nervenwurzel. Individuell dosierte Bewegung sollte mit Ruhe abwechseln. Kältepackungen über der unteren Lendenwirbelsäule lassen die entzündeten Bereiche abschwellen.

Wer sich richtig bückt, korrekt hebt, rückengerecht sitzt und seine Muskulatur stärkt, senkt das Risiko von Rückfällen.

Rückengerechte Sitzmöbel, Spezialkissen, höhenverstellbare Arbeitstische und Stehpulte sollten selbstverständlich sein. Eine starke untere Rumpf- und Beinmuskulatur (Gesäss, Bauch, Taille, Beine und Rücken) stützt und schützt die Wirbelsäule. Verkürzungen von Rumpf- oder Beinmuskeln werden gedehnt, um Fehlbelastungen zu vermeiden.

Der Chiropraktor kennt passende Trainingsmethoden und kann ein individuelles Programm empfehlen. (ChiroSuisse)

40 bis 50 % unserer Kinder und Jugendlichen leiden an Haltungsschwächen und Fehlhaltungen. Häufig entstehen daraus Kopfschmerzen und andere Beschwerden. Eine beträchtliche Zahl von Kindern nimmt deswegen Schmerzmittel.

Viele Kinder leiden an Bewegungsmangel und sitzen zu lange, und noch immer verbringen die meisten Kinder ihre Schulzeit an ergonomisch ungünstigen Pulten und auf unzweckmässigen Stühlen. Besonders nachteilig wirkt sich aus, dass sie das in der Zeit des Wachstums erdulden müssen.

Rückenschmerzen bei Erwachsenen haben ihren Ursprung oft im Schulalter: Das bewegungsarme Sitzen lässt die Muskulatur rasch ermüden, und der Rücken verkrümmt sich. Das hat negative Folgen für die Bänder der Wirbelsäule, für die Bandscheiben, Wirbelkörper und Wirbelgelenke. Fehlhaltungen können sich verfestigen, das Wachstum behindern und zum Beispiel zu einem Rundrücken führen.

Verspannungen, chronische Rückenschmerzen, Muskelschwächen, eine verminderte Belastbarkeit, Kopf- schmerzen und Konzentrationsschwäche können die Auswirkungen ungünstigen Sitzens sein. Häufig klagen betroffene Kinder auch über Atem- und Verdauungsbeschwerden.

Eine Behandlung kann nur erfolgreich sein, wenn der Chiropraktor die Beschwerden früh erkennt und ihre Entwicklung beobachtet.

Aktive und passive Therapien haben eine Haltungskorrektur als Ziel. Das Kind lernt seine Haltung wahrzunehmen und trainiert seine Muskulatur unter fachkundiger Anleitung. Allenfalls werden bereits beeinträchtigte Gelenke chiropraktisch behandelt. Regelmässige Wärmeanwendungen und Massagen unterstützen die Durchblutung und Lockerung verspannter Muskeln.

Wichtiger Teil der Beratung ist es, Kindern in der Schule und zu Hause einen optimalen Arbeitsplatz einzurichten.

Die Vorsorge für einen gesunden Rücken beginnt in der Kindheit – zu Hause und besonders in der Schule.

Der gute Schulstuhl verfügt über eine rutschfeste Sitzfläche, die sich um fünf bis zehn Grad neigen lässt, über abgerundete Vorderkante und eine gewölbte Rückenlehne mit Lendenstütze. Er ist höhenverstellbar und dank fünf Füssen standfest. Wer darauf sitzt, kann seine Füsse auf den Boden stellen. Optimales Mobiliar erlaubt den möglichst waagrechten Blick nach vorne. Pulte sind höhenverstellbar und schränken die Beinfreiheit nicht ein; die Schreibfläche lässt sich neigen.

Langes Sitzen sollte häufig von kurzen Pausen und Bewegung unterbrochen werden. (ChiroSuisse)

Reizungen der Halswirbelgelenke und Verspannungen der Nacken- und Rückenmuskulatur können Kopfschmerzen verursachen: Störungen in den Gelenken der Halswirbelsäule führen zu so genannten Projektionsschmerzen vom Hinterkopf bis zur Stirn; muskuläre Verspannungen hingegen lösen vorwiegend Hinterkopfschmerzen aus (Spannungskopfschmerzen).

Reizungen der oberen Halswirbelgelenke – etwa nach Abnützung, Verletzung, Fehlbewegung – schränken oft die Beweglichkeit des Nackens auf schmerzhafte Weise ein. Auf dem Röntgenbild können sich Abnützungserscheinungen und Fehlstellungen zeigen.

Beim Spannungskopfschmerz zeigt sich eine schmerzhafte Dauerverspannung der Nackenmuskeln. Ursachen sind eine monotone Haltung, Blockierungen in der Wirbelsäule, aber auch Stress und andere psychische Faktoren.

Migräne hat ihren Ursprung nicht im Genick. Sie wird ausgelöst von Störungen der Blutgefässe, die die Hirnhaut versorgen.

Sind die Gelenke der oberen Halswirbelsäule nicht mehr voll beweglich, ist die chiropraktische Mobilisation oder Manipulation in den meisten Fällen die wirksamste Therapie.

Bei Spannungskopfschmerzen – meist von mehreren Faktoren beeinflusst – richtet sich die Therapie nach der Hauptkomponente: Bei muskulären Ursachen, etwa Verspannungen, verfügt der Chiropraktor über eine ganze Reihe von Behandlungsmöglichkeiten.

Kopfschmerztherapien müssen mögliche Auslösemechanismen mit berücksichtigen. Behoben werden sollten ungünstige Arbeitsplatzhaltungen, belastende Sportarten und Stress.

Wer Verspannungen vermeiden will, achtet darauf, dass der Nacken keiner monotonen Haltung und Bewegung unterworfen ist. Das gilt besonders für das Arbeiten am Bildschirm: Der Bildschirm steht auf Augenhöhe direkt vor dem Arbeitsplatz, und das Mobiliar erlaubt eine entspannte Haltung. Auch während der Arbeitszeit sind einfache Übungen zur Bewegung der Wirbelsäule sehr zu empfehlen.

Bestimmte Sportarten und Bewegungen können die Gelenke der Halswirbelsäule irritieren, während Entspannungsübungen – etwa autogenes Training – dem Alltagsstress entgegenwirken. Der Chiropraktor berät und weiss, was nützt.

Medikamente gegen Schmerzen sollten nicht über längere Zeit eingenommen werden. (ChiroSuisse)

Kreuz- und andere Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Erkrankungen in der industrialisierten Welt. Vier von fünf Schweizern leiden mindestens einmal im Leben daran. Auch Kinder sind schon betroffen. Rückenschmerzen verursachen fast ein Drittel aller Arbeitsunfähigkeitstage und jährlich rund zwei Milliarden Franken Kosten.

Nur bei vier bis zehn Prozent aller Patienten dauern die Beschwerden länger als sechs Monate. Diese Gruppe verursacht jedoch 85 Prozent aller Kosten. Das zeigt, wie wichtig es ist, rasch fachmännische Hilfe zu erhalten.

Mit der Aufnahme der Krankengeschichte, mit klinischen und manuellen Untersuchungen, nötigenfalls mit Röntgen-, Computertomogramm- oder Magnetresonanzaufnahmen und mit Laboruntersuchungen stellt der Chiropraktor fest, woher die Beschwerden kommen.

Kreuzschmerzen äussern sich ein- oder beidseitig im Lenden- und im Gesässbereich – dumpf, drückend, in akuten Fällen stechend.

Bandscheibenschäden, können Nerven reizen und benachbarte Wirbelsegmente blockieren sowie Muskelverspannungen verursachen.

Gelegentlich können Erkrankungen der inneren Organe (Verdauungstrakt und Harnwege) und Schwangerschaften Kreuzschmerzen verursachen.

Erwiesen ist, dass die Chiropraktik bei akuten Kreuzschmerzen die wirkungsvollste und kostengünstigste Behandlungsmethode ist.

Der Chiropraktor löst das blockierte Bewegungssegment (ein Bewegungssegment besteht aus einer Bandscheibe und den zwei benachbarten Wirbelgelenken). Damit entspannt er die Muskulatur und behebt Nervenreizungen. Je nach Ursache entscheidet er, welche Therapieform angewendet wird, um die Genesung zu beschleunigen: Ruhe, vorsichtige Bewegung oder gezielte Aktivierung.

Schweres Tragen, zu langes Sitzen, Fehlbelastungen bei der Arbeit, im Alltag und beim Sport fördern den raschen Verschleiss der Wirbelsäule, insbesondere der Bandscheiben. Diese Belastungen sind konsequent zu vermeiden.

Der Chiropraktor weiss, wie man die Wirbelsäule bei Arbeit, Sport und Erholung schont, wie man korrekt hebt, trägt, sitzt und liegt. Er kann Anleitungen zur Wirbelsäulengymnastik mit Kräftigungs- und Dehnungsübungen, mit Koordinations- und Kreislauftraining geben.

(ChiroSuisse)

Die häufigste Ursache des Schleudertraumas (Halswirbelsäuledistorsion) sind Autounfälle, insbesondere Auffahrunfälle. Beim plötzlichen Stoss von hinten bewegt sich der Körper nach vorne, und der Kopf gehorcht dem «Trägheitsgesetz» der Physik: Er folgt dem Körper mit Verzögerung und setzt seine Bahn über den Körper hinaus fort («Peitschenschlag»). Das setzt die Halswirbelsäule massiven Kräften aus und kann zu verschiedensten Verletzungen führen. Auch Sportunfälle führen nicht selten zu einem Schleudertrauma.

Die Beschwerden können so stark sein, dass sie das Leben massiv einschränken. Heute weiss man, dass auch Bagatell-Kollisionen starke Beschwerden verursachen können. Der Chiropraktor nimmt Schleudertraumapatienten auch ernst, wenn der klinische Nachweis schwierig zu erbringen ist.

Muskeln, Sehnen, Bänder, Knochen, Nerven und Blutgefässe der Halswirbelsäule können beim Schleudertrauma verletzt werden – von leichten Überdehnungen bis zu lebensbedrohenden Verletzungen ist alles möglich. In vielen Fällen sind die Halswirbelgelenke blockiert.

Oft treten die Beschwerden sofort auf und klingen nach etwa sechs Wochen ab. Sie können sich aber auch erst später, nach Stunden oder Tagen, zeigen – mit Kopfschmerzen, Schwindel, Benommenheit, Konzentrations- und Empfindungsstörungen sowie mit Bewegungseinschränkungen und gelegentlich starken Nackenschmerzen.

Ziel der Behandlung ist es, die schmerzfreie Funktion der Halswirbelsäule wieder herzustellen und Folgeschäden zu vermeiden. Dazu eignet sich die chiropraktische Betreuung besonders gut.

In der akuten Phase kann die Halswirbelsäule für kurze Zeit mit einem Schaumstoffkragen ruhig gestellt werden. So können sich Reizungen zurückbilden.

Mit leichten aktiven und passiven Bewegungsübungen leitet der Chiropraktor die Behandlung ein. Nach der akuten Phase löst er die häufig auftretenden Blockierungen der Wirbelgelenke.

Weil unmittelbar nach einem Unfall oft kaum Beschwerden erkennbar sind, ist es ratsam, sich im Zweifelsfall unverzüglich von einem Chiropraktor untersuchen zu lassen.

Wer seine Kopfstütze auf Nackenhöhe einstellt, riskiert schon bei Kollisionen mit tiefen Geschwindigkeiten schwere Verletzungen.

Kopfstützen nützen nur, wenn sie dem Passagier angepasst sind: Der Abstand zwischen Hinterkopf und Kopfstütze soll nicht mehr als wenige Zentimeter betragen. Der obere Rand der Kopfstütze muss sich auf der Höhe des Scheitels befinden.

Empfehlenswert sind Autos mit aktiven Kopfstützen, die sich bei einer Kollision dem Passagier anpassen.

Lässt sich eine Kollision nicht vermeiden, hält man den Kopf möglichst geradeaus, presst Oberkörper und Kopf gegen Lehne und Kopfstütze und spannt die Muskulatur an. (ChiroSuisse)

Schwindel ist einer der häufigsten Gründe, beim Arzt oder Chiropraktor Hilfe zu suchen. Die Ursachen des Schwindels sind vielfältig. Einige können chiropraktisch behandelt werden.

Der Boden schwankt, die Wände weichen, man meint zu stürzen, sieht doppelt und verschwommen, leidet an Übelkeit und Erbrechen, Schweissausbrüchen und Herzjagen: Schwindel macht Angst und oft hilflos. Jeder zehnte Patient leidet darunter – neben dem Kopfschmerz ist Schwindel das häufigste neurologische Symptom.

Schwindel ist eine Gleichgewichtsstörung. Sie entsteht, wenn das Gleichgewichtsempfinden nicht übereinstimmt mit der Position des Körpers, wie man sie mit seinen Sinnen wahrnimmt; wenn die verschiedenen Informationen, die das Gleichgewichtssystem erhält – zum Beispiel, was man sieht –, den Erfahrungswerten widersprechen.

Um das Gleichgewicht zu halten, müssen die Gleichgewichtsorgane im Innenohr, die Augen, die sensorischen Nervenfasern an den Füssen und das motorische System, also die Muskulatur, aufeinander abgestimmt sein und zusammenspielen. Die Muskulatur führt die Gleichgewichtsbewegungen aus.

Schwindel ist keine eigenständige Krankheit, sondern eine Reihe von Symptomen unterschiedlicher Art, Ursache und Dauer: Der Attackendrehschwindel etwa dauert nur Sekunden oder wenige Minuten, der Dauerdrehschwindel hingegen Stunden bis Tage. Der Reizschwindel ist das Resultat widersprüchlicher Sinneswahrnehmungen über Bewegung oder Lage des Körpers – der Höhenschwindel, die See-und Autoreisekrankheit sind Reizschwindel: Was das Auge an Bewegung meldet, entspricht nicht den Empfindungen des Gleichgewichtssinns – man flitzt mit ständig wechselnder Körperbeschleunigung um Kurven und sitzt dennoch still im geschlossenen Raum des Autos. Der Kopflage-oder Lagerungsschwindel quält Patienten, der Name sagt es, wenn sie die Lage des Kopfs verändern: Durch die Bewegung lösen sich im Gleichgewichtsorgan im Innenohr kleine Kalksteinchen, die zu einer Funktionsstörung führen. Die zentral, also im Gehirn, ausgelösten Lagerungsschwindel werden in der Regel von Tumoren, Blutungen, Durchblutungsstörungen oder Entzündungen verursacht.Beim Schwankschwindel mit seinen Stand-und Gangunsicherheiten hingegen zeigt die körperliche Untersuchung des Patienten oft keinen krankhaften Befund.Visuell ausgelöster Schwindel gehört zum Schwankschwindel: Man befindet sich zum Beispiel vor einer Grossleinwand, erlebt den rasanten Flug des Helden mit und erwartet die im Film angekündigte schnelle Beschleunigung – die natürlich ausbleibt, weil man auf dem Kinosessel sitzt. Diese fehlende Übereinstimmung löst den Schwindel aus. Dem Läsionsschwindel (Läsion:Verletzung, Störung) liegen Störungen von Organen, etwa des Gleichgewichtsorganes, der Gehirns oder von Sinnesorganen zugrunde. Die Ursachen dafür sind vielfältig und reichen von Entzündungen über Tumoren und Durchblutungsstörungen bis zur Nebenwirkung von Medikamenten.

Die für das Gleichgewichtsempfinden verantwortlichen Organe finden sich im Innenohr. Sie stehen über Nervenbahnen mit dem Gehirn in Verbindung; das Kreislaufsystem versorgt sie mit Blut. Werden der Informationsfluss in die Gleichgewichtsorgane oder die Durchblutung des Innenohrs gestört, kann das zu Schwindel führen.

Was kann die Durchblutung des Innenohrs und den Informationsfluss in die Gleichgewichtsorgane behindern? Verspannte Muskeln, Veränderungen in der Halswirbelsäule nach Unfällen, Krankheit oder Abnützung, Kreislaufbeschwerden oder Behinderung der Blutgefässe, die das Innenohr versorgen.

Ein in der Praxis alltäglicher Grund für Schwindel sind eine funktionelle Durchblutungsstörung oder eine Behinderung der Nervenbahnen im Zusammenhang mit Beschwerden der Halswirbelsäule. Bekanntes aber nicht einziges Beispiel sind Verletzungen im Kopfgelenk der Halswirbelsäule nach Schleudertraumata. Auch eine verspannte Muskulatur mit der daraus folgenden Fehlbelastung der Halswirbelsäule, Abnützungen – etwa eine Arthrose – oder Verletzungen der Bandscheiben führen zu Fehlfunktionen in der Halswirbelsäule und damit zu einem gestörten Informationsfluss ins Rückenmark. Dann braucht es nicht mehr viel: Schon eine leichte Bewegung beziehungsweise eine Reizung der Wirbelsäule kann das feine Zusammenspiel von Wirbelgelenken, Nerven und Gleichgewichtsorgangen stören und Beschwerden auslösen oder verstärken.

Erste Aufgabe des Chiropraktors ist die Abklärung, ob der Schwindel seine Ursache in einer Funktionsstörung der Wirbelsäule hat. In der Praxis zeigt sich oft, dass mehrere Faktoren zusammen die Beschwerden auslösen.Es kann also in der umfassenden Betreuung eines Patienten sinnvoll sein, andere Gründe für Schwindel parallel abzuklären und zu beheben. Heute werden die Ursachen des Schwindels chiropraktisch, medikamentös, psychotherapeutisch und operativ bekämpft. Gegen manche Formen des Schwindels kann man mit Übungen angehen, die Haltungs-und Gangunsicherheiten provozieren und vom Patienten Korrekturbewegungen verlangen. Die Idee hinter diesem Vorgehen: Ruft man ständig Stand-und Gangunsicherheit hervor, verbessert man mit der Zeit die Gleichgewichtsreaktionen.

Hat der Schwindel seine Ursachen in Funktionsstörungen des Bewegungsapparates, liegt eine chiropraktische Behandlung nahe. Der Chiropraktor wird sich die Frage stellen, ob er zum Beispiel mit der Behandlung der Halswirbelsäule Verspannungen nach Schmerzen und Engpässe – Störungen der an der Halswirbelsäule aufsteigenden Blutgefässe oder der Nerven in den Wirbelgelenken – beheben oder mindern und damit den Informationsfluss normalisieren kann. Oft zeigt die chiropraktische Behandlung der betroffenen Halswirbelgelenke – manchmal schon nach wenigen Behandlungen – gute Resultate, und Augenärzte, HalsNasen-Ohrenspezialisten und Neurologen überweisen Patienten mit Schwindel dem Chiropraktor,wenn sie in ihrem Fachbereich keinen Befund feststellen können. (aus Chiropraktik & Gesundheit, 1/07)

 

Immer mehr ältere Menschen, darunter oft Betagte von mehr als neunzig Jahren, nehmen die Hilfe eines Chiropraktors in Anspruch.

Die Belastung durch die Schwerkraft ist für zwanzig- und neunzigjährige Menschen gleich. Mit zunehmendem Alter der Wirbelsäule aber, mit verminderter Widerstandsfähigkeit und Elastizität des Gewebes kommt es langsam zum Verlust notwendiger Ausgleichsfunktionen. Das heisst, die normalen Krümmungen der Wirbelsäule nehmen zu, das Muskelkorsett wird schwächer. Folge sind Haltungszerfall und eingeschränkte Beweglichkeit.

Nicht nur «Altersgründe» spielen dabei eine Rolle, sondern auch Bewegungsmangel, unzureichende Ernährung, Operationen, Unfälle und Krankheiten.

Abnützungserscheinungen in den Gelenken (Arthrose), Knochenbrüchigkeit (Osteoporose), Muskelschwäche und manchmal auch ein reduziertes Allgemeinbefinden sind bei älteren Menschen besonders zu berücksichtigen.

Das eingehende persönliche Gespräch und die Aufnahme der Krankengeschichte sind für die Diagnose ebenso wichtig wie die chiropraktische, neurologische und orthopädische Untersuchung von Nerven-, Muskel- und Gelenksfunktionen.

Röntgenbilder zeigen unter anderem das Ausmass der Arthrose und geben Hinweise auf Osteoporose.

Auch im hohen Alter spricht nichts gegen die Chiropraktik, denn die Behandlung wird nach der eingehenden Diagnose sorgfältig dem Befinden des Patienten angepasst.

Osteoporose etwa verlangt nach besonderen manuellen Methoden; in bestimmten Fällen konzentriert sich der Chiropraktor auf die Behandlung umliegender Gelenke und der Muskulatur. Dazu kommen Anleitungen für gezielte Übungen und die Zusammenarbeit mit Spezialisten für eine gelegentlich notwendige medikamentöse Ergänzungs-Behandlung.

Wichtigste Aufgabe des Chiropraktors ist es, Schmerzen zu lindern und die Alltags-Beweglichkeit des Patienten so weit wie möglich wiederherzustellen.

Gezieltes Vorbeugen soll «Altersbeschwerden» verhindern. Bewegung und ein rückenschonendes Verhalten im Alltag sind dabei ebenso wichtig wie gesunde Ernährung, geistige Aktivität und rasches Reagieren, wenn erste Beschwerden auftreten.

Körperliches Training kann zwar beschädigtes oder zerstörtes Gewebe nicht wiederherstellen. In vielen Fällen aber hält es bis ins hohe Alter fit: Es optimiert vorhandene Funktionen, verbessert die Lebensqualität und verhindert oder verzögert Behinderungen.

Der Chiropraktor stellt individuelle Bewegungs- und Gymnastikprogramme zusammen. (aus ChiroSuisse)